Islamische Organisationen: Unterschied zwischen den Versionen

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T. Güzelmansur: Islamische Organisationen, Version 08.06.2022, 09:10 Uhr, in: Staatslexikon<sup>8</sup> online, URL: {{fullurl:Islamische Organisationen}} (abgerufen: {{CURRENTDAY2}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}})
 
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Version vom 8. Juni 2022, 08:15 Uhr

1. Einführung: Struktur und Entwicklung

Der Islam kennt keine mit den christlichen Kirchen vergleichbare institutionelle Gliederung. Am Anfang des organisierten islamischen Lebens in Deutschland stehen das Islam-Institut zu Berlin (1927) und der Islamische Weltkongreß Deutschland e. V. (1932). Ab den 1970er Jahren nimmt die Institutionalisierung von Moschee- und Kulturvereinen in der Rechtsform von eingetragenen Vereinen zu. Die Entwicklung wurde u. a. durch den Anwerbestopp von Gastarbeitern und den damit einhergehenden Familiennachzug ausgelöst, um geeignete Strukturen für die religiöse Erziehung zu schaffen.

Von den ca. fünf Mio. Muslimen in Deutschland sind maximal 20 % Mitglied in einer i.n O. Entspr. der Heterogenität der muslimischen Bevölkerung in Deutschland schlossen sich Gruppierungen nach Herkunftsland, Sprache, ethnischer Herkunft, Konfession, theologischer Richtung, politischer Gesinnung etc. zusammen. Neben den Sunniten unterschiedlicher Rechtsschulen gibt es Schiiten, Aleviten, Ahmadis und diverse Sufi-Orden. Der Grad an Vernetzung fällt unterschiedlich aus: Neben Zusammenschlüssen von wenigen Personen stehen größere (deutschland- oder europaweit agierende) Organisationen von Moscheegemeinden. Die Zahl der islamischen, einschließlich der alevitischen Gemeinden in Deutschland wird auf rund 2 350 beziffert, der Großteil wird von Türkeistämmigen (81 %) geprägt, steht aber auch anderen Herkunftsgruppen (Bosnien 7 %, Pakistan und Marokko je 6 %) offen.

Die häufigste rechtliche Organisationsform des gemeinschaftlichen muslimischen Lebens in Deutschland ist der e. V. Indem sie den Kriterien für rechtliche Anerkennung und Kooperation entsprechen, nachvollziehbare Mitgliederlisten erstellen und Landesverbände bilden, bemühen sich die i.n O., ihre Strukturen an das Religionsverfassungsrecht anzupassen und als Religionsgemeinschaften anerkannt zu werden. Einzelne Bundesländer haben mit Gesetzesänderungen den Weg geöffnet, durch Anerkennung und Teilhabe jenseits des Körperschaftsstatus in Bereichen, in denen dieser Status zuvor unumgänglich gewesen ist, eine umfassendere religiöse Partizipation zu ermöglichen. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble initiierte im November 2006 die DIK mit dem Ziel, eine Plattform für den Dialog zwischen Staat und Muslimen zu schaffen.

2. Muslimische Organisationen in der Deutschen Islamkonferenz

In der DIK sind aktuell (2017) folgende i.n O. vertreten: Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ; deutsch: Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft) ist aus der Ahmadiyya-Bewegung hervorgegangen, die ihren Ursprung in Indien hat und von Mirza Ghulam Ahmad begründet wurde. In Deutschland hat sie ca. 35 000 Mitglieder mit ca. 30 Moscheen. Obwohl Ahmadis sich als sunnitische Muslime in der Tradition der hanafitischen Rechtschule verstehen, wurden sie u. a. von der muslimischen/islamischen Weltliga für Nicht-Muslime erklärt. Die AMJ ist seit 2013 die erste islamische K.d.ö.R. Seit dem gleichen Jahr bietet sie in Hessen Ahmadiyya-Islamunterricht an Grundschulen an. 2012 hat sie in Riedstadt, Hessen ein Institut für islamische Theologie gegründet, um Imame und Missionare auszubilden. Die Bewegung hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.

Die Alevitische Gemeinde Deutschland e. V. (AABF; türkisch: Almanya Alevi Birlikleri Federasyonu) wurde 1989 in Köln als Verband für die alevitischen Gemeinden gegründet. In Deutschland leben ca. 500 000 Aleviten mit überwiegend türkischem Hintergrund. Dem Dachverband gehören rund 150 Ortsgemeinden an. AABF ist als Religionsgemeinschaft nach Art. 7 Abs. 3 GG in 11 Bundesländern anerkannt. Ein Antrag zur Anerkennung als K.d.ö.R. ist in der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen anhängig (2017). AABF verantwortet in neun Bundesländern den alevitischen Religionsunterricht. Der Verband ist Mitglied der Europäischen Union der alevitischen Gemeinden.

Die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland – Zentralrat e. V. (IGBD; Islamska zajednica Bošnjaka u Njemačkoj), der Dachverband der bosnischen Muslime mit Sitz in Wiesbaden, wurde 1994 gegründet. Der Verband gehört dem Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e. V. (IRD) an und hat innerhalb des Zentralrats der Muslime e. V. (ZMD) den Status eines assoziierten Mitglieds. Dem Verband gehören ca. 71 Gemeinden mit ca. 30 000 Mitgliedern an.

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e. V. (IGS) wurde 2009 als Dachverband in Hamburg gegründet; Vereinssitz ist Berlin. Die IGS umfasst vier Regional- bzw. Ländervertretungen (IGS-Nord, IGS-Ost, IGS-Mitte und IGS-West) und etwa 138 Moscheegemeinden in Deutschland. Die schiitischen Gemeinden in der BRD setzen sich mehrheitlich aus iranischstämmigen Mitgliedern zusammen.

Der IRD wurde als bundesweite Koordinierungsinstanz und gemeinsames Beschlussorgan islamischer Religionsgemeinschaften 1986 in Berlin gegründet. Der IRD erstrebt die rechtliche Anerkennung des Islam in Deutschland, d. h. die Gleichstellung mit den beiden christlichen Großkirchen und die Einführung des islamischen Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach. Der Verband besteht aus 37 türkisch-islamischen Mitgliedsvereinen mit geschätzten 40 000 – 60 000 Mitgliedern. Größte Mitgliedsorganisation des IRD ist der Verband Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG; türkisch: İslam Toplumu Millî Görüş). Millî Görüş(deutsch: National-religiöse Sicht) galt lange als Auslandsorganisation der unterschiedlichen Parteien Necmettin Erbakans. Die IGMG wird dargestellt als eine konservative, hanafitische-sunnitische Bewegung des Islam. Sie ist eine nationalistisch orientierte religiös-politische Organisation. Wegen islamistischer Tendenzen wird die Organisation in Bayern durch den Verfassungsschutz beobachtet und steht auch in anderen Bundesländern unter eingeschränkter Beobachtung. Die IGMG gehört nach eigenen Angaben zu einem internationalen Netzwerk aus 35 Regionalverbänden (davon 15 in Deutschland) mit 2 330 Zweigstellen und 523 Moscheegemeinden (davon ca. 330 in Deutschland). Die IGMG stellt den Vorsitzenden für den IRD; deshalb war der Islamrat zeitweise (bis 2014) aus der DIK ausgeschlossen.

Die Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB; türkisch: Diyanet İşleri Türk İslam Birliği) wurde 1984 in Köln gegründet. Sie versteht sich als Religionsgemeinschaft, verfolgt aber v. a. das Ziel, die türkisch-islamischen Gemeinden in Deutschland unter einem Dach zu vereinen. Heute ist die DITIB, der nach eigenen Angaben 896 nach deutschem Vereinsrecht organisierte Moscheevereine angehören, die größte i. O. in Deutschland. Die meisten Moscheen befinden sich in Westdeutschland. Zu den Verbandsaufgaben gehört die Förderung religiöser, sozialer, kultureller und sportlicher Aktivitäten. Die DITIB ist sunnitisch und gehört der hanafitischen Rechtschule an. Durch die enge strukturelle Verknüpfung mit der türkischen Religionsbehörde (Diyanet İşleri Başkanlığı) in Ankara ist die DITIB sehr eng mit dem türkischen Staat verbunden. Die DITIB-Vorsitzenden sind qua Amt Botschaftsräte für Religionsangelegenheiten der Republik Türkei. Etwa 900 Religionsbedienstete (türkisch: Din görevlisi), Beamte des türkischen Staates, werden für je ca. vier Jahre nach Deutschland entsandt, um in den Moscheen der DITIB religiöse Dienste anzubieten. Aufgrund dieser engen Verquickung beeinflussen politische Ereignisse in der Türkei unmittelbar auch das Gemeindeleben in deutschen Moscheen. Die fragwürdige Einstufung der Gülen-Bewegung als terroristische Organisation durch den türkischen Staat und die religiöse Legitimation dieser Haltung seitens der Diyanet offenbarten eine problematische Allianz zwischen Religion und Politik. In diesem Zusammenhang wurden 2017 Spionagevorwürfe gegen einige DITIB-Imame erhoben, die im Auftrag der Diyanet Berichte über vermeintliche Gülen-Anhänger und PKK-Sympathisanten an den türkischen Geheimdienst weitergegeben haben sollen.

Die DITIB strebt die Anerkennung als K.d.ö.R. an und bietet sich als Kooperationspartner in vielen Bereichen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene an. Die DITIB bietet in Hessen alleine und in Nordrhein-Westfalen mit dem Koordinationsrat der Muslime (KRM) islamischen Religionsunterricht an. Seit Jahren bemüht sich der Verband, durch Fortbildungen und Kurse seine ehrenamtlichen Mitarbeiter aus den Gemeinden als Ansprechpartner für die verschieden Institutionen zu professionalisieren. Die seit Februar 2014 bestehende DITIB-Akademie bildet einen weiteren Schritt in diese Richtung.

Der Verband der Islamischen Kulturzentren e. V. (VIKZ) wurde 1973 in Köln gegründet und versteht sich als Religionsgemeinschaft. Dem VIKZ gehören bundesweit ca. 300 Moscheegemeinden und Bildungseinrichtungen an. Religiöse, kulturelle und soziale Betreuung der türkischen Gastarbeiter gehörten zur Gründungsintention des Verbands, mittlerweile kann, nach Eigendarstellung im Internet „jeder […] die Vereinsangebote des VIKZ in Anspruch nehmen, unabhängig von religiöser, ethnischer und sozialer Herkunft“ (VIKZ 2017). Der Verband gehört der sunnitisch-hanafitischen Ausrichtung an und steht in der sufischen Tradition des Naqschibandiyya-Scheich Süleyman Hilmi Tunahan. Der VIKZ bietet eine interne Imam-Ausbildung an, die in Teilen in Deutschland respektive in der Türkei stattfindet.

Der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland e. V. (ZMaD) wurde 2008 mit Sitz in Offenbach am Main gegründet. Der ZMaD erhebt nicht den Anspruch, alle marokkanischen Gemeinden in Deutschland zu repräsentieren. Nach eigenen Angaben vertritt er ca. 100 Moscheegemeinden, von denen 47 eingetragene Mitglieder sind. Der marokkanische Staat unterstützt den Verband, der in Kooperation mit dem marokkanischen Ministerium für religiöse Angelegenheiten und Stiftungen Imame (i. d. R. dauerhaft) nach Deutschland entsendet.

Der ZMD wurde 1987 als Dachverband gegründet, dem derzeit 35 i. O., rund 300 Moscheegemeinden sowie Einzelmitglieder angehören. Der ZMD ist in nationaler, ethnischer und konfessioneller Hinsicht heterogen zusammengesetzt und vertritt insgesamt etwa 10 000 Muslime. Zu den Gründungsmitgliedern gehört die Islamische Gemeinschaft Deutschland (IGD), die vom Verfassungsschutz als deutscher Ableger der internationalen, islamistischen Muslimbruderschaft eingestuft wird. Mitglied ist auch die Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e. V. (ATIB; türkisch: Avrupa Türk-İslam Birliği), die vom hessischen Verfassungsschutz der Tradition des türkischen Nationalismus und der Ideologie der Grauen Wölfe zugeordnet wird. Der ZMD ist bemüht, sich den föderalen Gegebenheiten des Landes anzupassen, und hat in Hessen und Nordrhein-Westfalen, Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz Landesverbände gegründet. Im Jahr 2002 hat der ZMD eine „Islamische Charta“ als Grundsatzerklärung zur Beziehung der Muslime zu Staat und Gesellschaft veröffentlicht.

3. Weitere muslimische Organisationen

Neben den bisher vorgestellten sind weitere i. O. für das islamische Leben in Deutschland bedeutsam: 2007 gründeten die vier großen muslimischen Organisationen (DITIB, ZMD, VIKZ und IRD) den KRM in Köln. Laut Geschäftsordnung des KRM entsenden sie je zwei stimmberechtigte Vertreter in die Mitgliederversammlung. Eine Sonderstellung hat die DITIB, die drei Vertreter sendet und ein Vetorecht besitzt. Der KRM besitzt keine Rechtspersönlichkeit, ist kein eingetragener Verein und hat weder ein Budget noch Mitarbeiter; die Korrespondenzadresse ist die DITIB-Geschäftsstelle in Köln. Das Amt des Sprechers des KRM wechselt im halbjährlichen Turnus. Der KRM vertritt über seine Mitgliedsverbände ca. 300 000 Muslime in Deutschland. Der 1997 vom ZMD entwickelte „Tag der Offenen Moschee“ wurde vom KRM übernommen; er findet jährlich am 3.10. statt. Der KRM wird bisher in der Öffentlichkeit noch nicht als repräsentativ wahrgenommen und scheint von seinem Ziel, die Vertretung der Muslime in Deutschland und Ansprechpartner für Gesellschaft und Politik zu sein, noch weit entfernt.

Die Gülen-Bewegung oder Hizmet-Bewegung ist eine transnationale religiöse und soziale Bewegung, die auf den türkischen muslimischen Prediger Fethullah Gülen zurückgeführt wird. Es handelt sich um ein politisch ambitioniertes, hierarchisch strukturiertes und sufisch geprägtes Netzwerk mit dem Ziel der Heranbildung einer gebildeten, türkisch geprägten muslimischen Elite. Die Bewegung ist mit Privatschulen in über 160 Ländern in der Bildung tätig und investiert in Medienarbeit, Finanzwesen und Krankenhäuser. Zur Bewegung werden ca. 300 Kultur- und Bildungsvereine sowie außerschulische Nachhilfeeinrichtungen, fast 30 Schulen, einige Kindertagesstätten, 15 Dialoginstitutionen, ein Dutzend Akademikerverbände sowie die internationale Mediengruppe World Media Group AG in Offenbach am Main gerechnet. Letztere umfasst Zeitungen, Radio- und Fernsehsender, Zeitschriften, u. a. das „Deutsch-Türkische Journal“. Viele der Nachhilfevereine, etwa die Pangea-Bildungszentren, sind im Academy Verein für Bildungsberatung e. V. organisiert. In Deutschland wurde 2014 als Sprechergremium der Bewegung die Stiftung Dialog und Bildung gegründet. Die Bewegung ist über die Foren für Interkulturellen Dialog im interreligiösen Dialog aktiv und beteiligt sich an dem Projekt „House of One“ in Berlin. Aufgrund der Vorkommnisse im Juni 2016 und des Bestrebens der türkischen Regierung wird die Gülen-Bewegung seit Oktober 2016 von der OIC als eine terroristische Organisation eingestuft.

Das Muslimische Forum Deutschland (MFD) wurde 2015 in Berlin gegründet und verfolgt das Ziel, „den humanistisch orientierten Muslimen eine Stimme zu verleihen“ (MFD 2017). Das MFD ist ein Zusammenschluss von 14 sich (selbst) als liberal bezeichnenden Intellektuellen, islamischen Theologen, Wissenschaftlern und Journalisten, darunter Sunniten, Schiiten, ferner auch Jesiden und Christen. Das Forum versteht sich als Alternative zu den muslimischen Verbänden.

Der Verein Liberal Islamischer Bund e. V. (LIB) wurde 2010 in Köln gegründet, um muslimische Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihrem Islamverständnis in Deutschland und Europa nicht angemessen vertreten sehen, zu repräsentieren. Außerdem setzt sich der LIB als Ansprechpartner und Ratgeber für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft u. a. für die Einführung eines flächendeckenden islamischen Religionsunterrichts in deutscher Sprache, die pädagogische und theologische Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und die Intensivierung des interreligiösen Diskurses ein. Ordentliches Mitglied können nur Muslime werden, die keinem anderen Islamverband angehören. Der LIB hat 150 Mitglieder und unterhält zwei kleine Moscheegemeinden in Köln und Frankfurt am Main.

4. Herausforderungen

Die Moscheegemeinden und Dachverbände spielen eine enorm wichtige Rolle für die Ermöglichung eines authentischen muslimischen Lebens in Deutschland. Die Organisationsstruktur der muslimischen Organisationen orientiert sich i. d. R. an nationalen, politischen oder sprachlichen Gegebenheiten und nicht an religiösen Bekenntnissen. Es besteht die grundsätzliche Frage, ob es einem Dachverband gelingt, in der Öffentlichkeit als repräsentativ wahrgenommen zu werden und den Status der K.d.ö.R. zu erlangen. Eine weitere Herausforderung zeigt sich zwischen akademischer Theologie und Verbänden, ob Errungenschaften der modernen Koranhermeneutik in die Auslegungspraxis übernommen werden. Eine klare Haltung, die deutliche Grenzen zwischen Politik und Religion zieht, ist für die positive Entwicklung der Prozesse unabdingbar.