Buddhismus
1. Geschichte
1.1 Ursprünge
Die Wahrnehmung des „B.“ als einer „Religion“ ist zunächst das Resultat eines westlichen Religionsdiskurses, welcher im 19. und 20. Jh. auch in Asien konzeptuell und gesellschaftlich rezipiert wird. Dennoch definierten und definieren sich Buddhisten im gemeinsamen Rückgriff auf ihre historische Gründergestalt: Als Buddha, wörtlich der „Erwachte“ (Wurzel: Sanskrit √budh), wird zunächst der historische Buddha bezeichnet, welcher unter dem Namen Siddhārta Gautama aus dem Klan der Śākya (daher auch Buddha Śākyamuni) bekannt ist. Im 20. Jh. wurde eine intensive Diskussion um seine Lebensdaten geführt. Die Lebensspanne Buddhas wird in den Quellen einheitlich mit 80 Jahren angenommen. Die sogenannte „unkorrigierte lange Chronologie“ setzt sein Todesjahr etwa auf das Jahr 544/543 v. Chr. An ihr halten bis heute viele theravādabuddhistische Traditionen in Südasien und Südostasien fest. 1956 wurde in Burma (Myanmar) der 2 500. Geburtstag Buddhas im Rahmen des sechsten buddhistischen Konzils begangen. Die „korrigierte lange Chronologie“ und die „kurze Chronologie“ (korrigiert: 563–483 bzw. kurz: 420–368 v. Chr.) entstanden im akademischen Diskurs des 19./20. Jh. Heute wird in der Buddhologie zumeist von einem späten Todesjahr ausgegangen (450–370 v. Chr.), auch wenn jüngste Ausgrabungen auf das 6. Jh. zurückverweisen könnten.
Die Forschung auf den Spuren des historischen Buddha im 19. und 20. Jh. vermochte nicht, eine scharfe Trennlinie zur Legendenbildung zu erreichen. Gegenwärtige Arbeiten setzen die narratologische Verortung der Legenden in ihrer Bedeutung für die Gemeinschaft der Praktizierenden ins Zentrum des Interesses. Die historisierende Herausarbeitung konkret fassbarer Ereignisse tritt demgegenüber in den Hintergrund. Das buddhistische Legendenkorpus verbindet eine Reihe narrativer Tropen, die als buddhistisches Allgemeingut gelten können und u. a. zur Bildung von Pilgerzentren an den Orten, die sich mit dem Leben des Buddha verbinden, führten: Als Sohn eines lokalen Herrschers wird Siddhārta Gautama im Hain von Lumbinī bei der Hauptstadt Kapilavastu geboren. Um Geburt und Kindheit ranken sich zahlreiche Legenden, die seine zukünftige Rolle vorausahnen lassen. Nach Heirat und Geburt eines Sohnes gilt die Erkenntnis von Alter, Krankheit, Tod (Legende von den „Vier Ausfahrten“) als Anstoß, den Hof zu verlassen, und sich der Askese zu widmen. Im heutigen Bodhgayā, so die Legende, „erwacht“ der Buddha zur Erkenntnis der Überwindung des Leidens und lehrt dies fortan in einem 40jährigen Leben als Wanderprediger im Gebiet des mittleren Ganges. Die erste Predigt und die ersten fünf Jünger als Beginn von Lehre und Gemeinschaft, die zusammen mit Buddha selbst als die traditionsbewahrenden „Drei Kostbarkeiten“ (triratna) gelten, sind feste Referenzpunkte. Buddha soll in Kuśīnagara verstorben bzw. ins Nirvāṇa eingegangen sein.
1.2 Historische Ausbreitung
Die buddhistische Gemeinschaft erinnert sich einstimmig an die ersten zwei Gründungskonzilien: Nach dem Tod ihres Gründers versammelten sich die Anhänger in einem ersten Konzil in Rājagṛha (Rajgir) und weitere 100 Jahre später in einem zweiten Konzil in Vaiśālī (im heutigen Bihar). Mit den Konzilien wird der Prozess der Kanonbildung durch die schriftliche Fixierung der Lehrreden (sūtren) Buddhas und die Regeln für das Ordensleben (vinaya) auf ein historisches Ereignis konzentriert. Mit dem zweiten Konzil wird auch von der ersten Spaltung der buddhistischen Gemeinschaft in Mahāsāṅghikas und Sthaviravādins berichtet (Adaptation der Lehre contra Befolgung verbindlich fixierter Ordensdisziplin). Die Ausbreitung des B. verbindet sich v. a. mit dem Namen Aśokas (Regierungszeit 268–239 v. Chr.). Als Herrscher der Maurya-Dynastie wandte er sich dem B. zu, versuchte in der Regierungsführung buddhistische Grundsätze anzuwenden und sandte Missionare bis Sri Lanka im Süden und Gandhāra (heutiges Afghanistan) im Nordwesten, von wo aus der B. sich weiter nach Zentralasien und Ostasien verbreitete. Die südliche Ausbreitung des B. stand unter dem Zeichen des Theravāda-B. (auch pejorativ von Mahāyāna-Anhängern Hīnayāna genannt, wörtlich das „geringere Fahrzeug“), welcher das Ideal des Arhat und damit die individuelle Praxis der Mitglieder der monastischen Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt. Die Richtung des „Großen Fahrzeugs“ (Mahāyāna) entstand wohl im 3. oder 2. Jh. v. Chr. Sie könnte sich im Kontext der Mahāsāṅghikas entwickelt haben, ihre Ursprünge liegen jedoch im Dunkeln. Der Mahāyāna-B. kennt die Figur des Bodhisattva – eines Erwachten, welcher sein Eingehen ins Nirvāṇa zum Zwecke der Befreiung aller Lebewesen hintanstellt. Er entwickelt eigene Kosmologien, in welcher verschiedene Inkarnationen Buddhas zueinander in Beziehung gesetzt werden, abstrahiert z. B. auch die Figur des Buddha in der Dreikörperlehre (trikāya), führt die Idee der Verdienstübertragung auf andere Lebewesen ein und generiert in diesem Zusammenhang neue Rituale. Es entstehen bereits in Indien, aber dann auch in Ostasien eigenständige philosophische Schulen und eine reichhaltige Kunst und Kultur (Entwicklung von Stūpas, Höhlen, Tempeln und bildlichen sowie figürlichen Darstellungen im gesamtasiatischen Raum).
Der B. kennt auch eine esoterische Tradition, welche v. a. in einem exklusiven Meister-Schüler-Verhältnis weitergegeben wird. Der Vajrayāna-B. als dritte große Strömung des B. inspirierte sich an dem Tantrismus Indiens und verschmolz in Tibet mit der indigenen religiösen Tradition, dem Bon, zum Diamant-Fahrzeug (Vajrayāna). Der tibetische B. kennt vier große Traditionen, die Nyingma (rnying ma)-, Kagyü (bka’ brgyud)-, Sakya (sa skya)- und Gelug (dge lugs)-Schule. Der tibetische König Thrisong Detsen (Regierungszeit 756–796) lud der Legende nach im 8. Jh. den indischen Mönch Padmasambhāva nach Tibet ein, um den B. zu verbreiten. Dieser gründete dort das erste buddhistische Kloster, und es begann eine Zeit intensiver Schriftübersetzungen. Der B. wurde zur offiziellen Religion Tibets. Auch der ostasiatische B. kannte gerade zu seiner Blütezeit in der Tang-Zeit (618–907) eine esoterische Schule (Esoterik), welche teils in Japan noch existent ist und gegenwärtig stärker erforscht wird.
Während in Indien der B. bis zum 14. Jh. verlosch und erst seit dem 20. Jh. Erneuerungsbewegungen sich wieder dem B. verschreiben, wirkte in Sri Lanka und in Südostasien die theravādabuddhistische Tradition fort. Ostasien ist dagegen vom Mahāyāna-B. geprägt, der sich ausgehend von China in Japan und Korea verbreitete. Die Tradition des Vajrayāna verknüpft sich bis heute bes. mit Tibet.
2. Buddhistische Lehre und Philosophie
2.1 Indischer philosophischer Kontext
Der frühe B. entwickelt seine Position zunächst innerhalb des indisch-philosophischen Umfeldes: er teilt die Einsicht in die kausale Verflochtenheit aller Dinge (karma) und die Idee der Wiedergeburt als einem Kreislauf des Leidens (saṃsāra) und entwickelt eine eigene Position in der Reflexion der Wiedergeburt vor dem Hintergrund der Leerheit allen Seins und des eigenen Ich (anātman). Im sogenannten Konditionalnexus (pratītya-samutpāda) wird das bedingte Entstehen auf Grundlage der Unbeständigkeit allen Daseins durch eine zwölfgliedrige Kette durchdekliniert: Ausgangspunkt ist die Unwissenheit (avidyā), welche dazu führt, dass sich Kräfte bilden, die karma (Wurzel: Sanskrit √kṛ = schaffen, tun) erzeugen, welches die Zukunft formt. Es entsteht in der nächsten Existenz Bewusstsein (vijñāna), welches sich in „Name und Form“ (nāma-rūpa) ausdrückt und über die sechs Sinne mit der Umwelt verbunden ist. Wenn Bewusstsein, Name und Form und die sechs Sinne zusammenwirken, entsteht der Kontakt (sparśa) mit der Welt. Dieser führt zu einer Empfindung (vedanā), welche Verlangen auslöst. Dieses führt wiederum zu Anhaftungen (upādāna), die einen Prozess des Werdens in Gang setzen, der in einer neuen Geburt von Handlungen, Gedanken oder einer neuen Existenz mündet. Die Geburt wird damit zum Grund für die Leidhaftigkeit des Daseins.
Die Lehre des B. gründet sich auf die Einsicht, dass das Leben von Leid geprägt ist. Diese Erkenntnis ist in den vier Wahrheiten zusammengefasst, welche eine Gedankenfolge darstellen: 1) Alles Leben ist Leiden. 2) Leid entsteht durch Anhaftungen. 3) Der Weg zur Aufhebung des Leidens ist die Aufhebung des Anhaftens. 4) Der Weg hierzu ist der „edle achtfache Pfad“, welcher aus rechter Ansicht (d. h. der buddhistischen Lehre), rechtem Entschluss (zur buddhistischen Lehre), aus rechter Sittlichkeit (Rede, Verhalten, Leben, Anstrengung, Bewusstheit) und aus rechter Sammlung/Meditation besteht, welche zur Befreiung (mokṣa) führt. Als neue Strömung setzt sich der frühe B. von einer brahmanischen Ständegesellschaft ab. Konrad Meisig beschrieb den B. in seinen Anfängen als eine „oppositionelle Reformbewegung“, welche sich gegen Klerikalismus, Ritualismus, Theismus, metaphysische Spekulation, übertriebene Askese und Hedonismus wendet.
Die „Leere“ (śūnya) aller Erscheinungen (dharma) in Bezug auf eine eigene Substanz, Essenz oder Natur zu durchdenken und dabei die Leere selbst wieder als leer, ohne eine eigene Wirklichkeit, zu verstehen, verbindet sich wesentlich mit dem Namen des indischen Philosophen Nāgārjuna und der Schule des „mittleren“ Weges (Sanskrit Madhyamaka, chinesisch Zhongguan Pai). Neben der Madhyamaka-Schule prägte die Yogācāra-Schule (chinesisch auch Faxiang Zong) nachhaltig den Mahāyāna-B. und gelangte in mehreren Etappen ebenfalls nach Ostasien. Das Entstehen der Yogācāra-Schule verknüpft sich im 4. Jh. v. Chr. mit den indischen Halbbrüdern Asaṅgha und Vasubandhu. Auf der Grundlage meditativer, yogischer Praxis geht es in der Yogācāra-Lehre mit darum, die Einsicht zu schulen, dass alle Dinge aus dem Bewusstsein geschaffen werden und damit rein geistige Phänomene sind. Daher wird die Yogācāra-Schule auch als die „Nur-Bewusstseinsschule“ (Consciousness Only) bezeichnet.
2.2 Schulen in Ostasien
In China findet man seit dem 1. Jh. n. Chr. erste Spuren des B. In den nachfolgenden Jh. setzte ein intensiver Austausch ein. Buddhistische Mönche pilgerten nach Zentralasien und Indien. Von dort reisten Buddhisten bis in die großen Städte und an den Kaiserhof Chinas. Eine rege Übersetzertätigkeit begann, innerhalb derer auch die indischen buddhistischen Schulen in China rezipiert wurden. Darüber hinaus gab es eigenständige Entwicklungen in China, welche über die Kohärenz der vorliegenden übersetzten Texte reflektierten und diese im chinesischen Kontext erklärten. Hierzu gehört die Schule des Tiantai (japanisch Tendai-shū) und des Huayan (japanisch Kegon-shū), die sich auf das Lotus-Sūtra bzw. das Avataṃsaka-Sūtra beziehen und aus der Retrospektive eine Linie von Patriarchen und deren Schriften ins Zentrum stellen. Sie entstehen im 6./7. Jh. in China und breiten sich nach Korea und Japan aus, wo sie bis heute präsent sind. Jedoch blieben nach der großen Buddhistenverfolgung (845 n. Chr.) nicht so sehr die philosophischen Schulen als die Reine-Land-Schule (Jingtu Zong) und der Chan- (japanisch Zen-) B. (chan/zen steht für Sanskrit dhyāna, Meditation), lebendig. Die Reine-Land-Schule stellt die Namensrezitation des Buddhas des Reinen Landes, Amitābha, in den Mittelpunkt. Die Anrufung wird mit der Wiedergeburt im Reinen Land bzw. Westlichen Paradies verbunden, einer Vorstufe des Erwachens, welche dieses in erreichbare Nähe rücken lässt. Der ostasiatische B. wurde im Westen v. a. durch die Rezeption des Zen-B. bekannt, der japanischen Form des auf meditative Praxis ausgerichteten chinesischen Chan-B. In China verbindet sich die Einführung des Zen-B. mit dem Patriarchen Bodhidharma (etwa 440–528 n. Chr.). Innerhalb des Chan-B. wird zwischen verschiedenen Schulen unterschieden (bedeutend sind die chinesisch Linji/japanisch Rinzai, chinesisch Caodong/japanisch Sōtō). Gemeinsam ist ihnen der Versuch, in der Meditation eine Fokussierung durch die Ausschaltung nicht weiterführender geistiger Regsamkeit zu erreichen und so eine Form intensiver Erkenntnis zu ermöglichen. Prominent sind die sogenannten gong’an (japanisch ko’an), welche Dialoge, Situationsbeschreibungen oder Aussprüche sein können, die aufgrund ihrer logischen Widersprüchlichkeit oder versteckten buddhistischen Erkenntnis auch in der Meditation eingesetzt werden können. Die Teilung in Schulen ist im chinesischen Kontext weitaus weniger relevant als z. B. in Japan. Gerade die Praktiken des Reinen Landes und Zen-B. verschmolzen im Laufe der Jh. in China.
2.3 Kanonbildung
Der buddhistische Kanon liegt als geschlossene Textsammlung auf Pāli, Tibetisch und Chinesisch vor. Die buddhistischen Texte wurden wohl zunächst auf Prakrit, einer umgangssprachlichen Spielart des Sanskrit, kommuniziert. Gerade der Mahāyāna-B. bedient sich jedoch später des angeseheneren Sanskrit. Mit dem Niedergang des B. in Indien gingen die Sanskrittexte großteils verloren. Heute werden buddhistische Texte und ihre Fragmente auf Sanskrit gesammelt (insb. Manuskripte aus Nepal, vgl. Digital Sanskrit Buddhist Canon) und auch teils aus dem Tibetischen ins Sanskrit rückübersetzt. Buddhistische Texte liegen in zahlreichen asiatischen Sprachen vor, wobei gerade die frühen zentralasiatischen Texte für die Entwicklung der mahāyānabuddhistischen Tradition von besonderem Interesse sind (tocharische, sogdische, uighurische u. a. Texte). Manuskripte aus Gandhāra liegen aufgrund der frühen Entstehung und der zentralen Bedeutung für die Verbreitung des Mahāyāna-B. nach Zentral- und Ostasien im Fokus gegenwärtiger Forschungsprojekte.
Für den südlichen B. ist der Pāli-Kanon maßgebend (Standardausgabe durch die Pali Text Society). Frühe Manuskripte sind aufgrund der schwierigen klimatischen Verhältnisse nur selten erhalten. Die erste vollständige gedruckte Ausgabe des Pāli-Kanons wurde in Burma im Jahr 1900 gedruckt (38 Bde.). Der Kanon teilt sich in die Abschnitte der Ordensregeln (vinaya), der Lehrtexte (sūtren) und der philosophischen Kommentare (abhidharma). Dieser Dreikorb (tripiṭaka) ist auch im chinesischen Kanon strukturgebend.
Die Zusammenstellung von kanonischen Textkorpora war in China auch außerhalb des B. verbreitet. Daher kommt es bereits früh zu chinesisch-buddhistischer Kanonbildung (erste Liste buddhistischer Texte 374 n. Chr. durch den Mönch Dao’an, 7. Jh.: Fangshan Steinsūtren). Als gedruckter Kanon setzte der Kaiyuan Zang (960 n. Chr.) Standards. Berühmt ist die vollständig erhaltene Holzdruckplatten-Sammlung des Tripiṭaka Koreana. Hauptreferenzquelle für chinesisch-buddhistische Texte ist bis heute der Taishō Tripiṭaka, eine kritische Edition des buddhistischen Kanons (Taishō Shinshū Daizōkyō, Tokio 1924–1934; ergänzt durch den Xu Zangjing, siehe: The SAT Daizōkyō Text Database und Chinese Buddhist Electronic Text Association). Der Tibetische Kanon war weniger starr als der Chinesische. Er wurde im 14. Jh. durch Buton Rinchen Drub kompiliert und teilt sich in den Kangyur (bka’–’gyur, die „Übersetzten Worte“, die auf Buddha zurückgehen sollen) und den Tengyur (bstan-’gyur, die „Übersetzten Abhandlungen“, die Kommentare und Abhidharma Werke umfassen).
3. Verhältnis zu Staat und Politik
Auch wenn der B. zunächst als individuell ausgerichtete Erlösungslehre in Erscheinung trat, war seine Verbreitung wesentlich von der Unterstützung durch Herrscher wie Aśoka abhängig (s. o.). In der Retrospektive zum Idealtypus des buddhistischen Herrschers stilisiert, wird Aśoka als von buddhistischen Ideen inspiriert, fürsorglich und sich seiner sozialen Pflichten gegenüber dem Volk bewusster Herrscher dargestellt. Kaniṣka I. (2. Jh. n. Chr.) als Herrscher der Kuṣaṇa-Dynastie spielte eine wesentliche Rolle für die Ausbreitung des B. von Gandhāra über die Seidenstraße bis China. Mit ihm wurde der König als Bodhisattva angesehen. Der Philosoph Nāgārjuna wies ebenfalls den König an, sich gegenüber seinen Untertanen wohltätig zu zeigen in Bezug auf Bildung, Gesundheitsfürsorge und Steuern (Steuer) (vgl. das ihm zugeschriebene Rājaparikāthāratnāvalī).
Die Erzählungen von der Verbreitung des B. kennzeichnet, dass das Interesse des jeweiligen Herrschers an der Religion – wohl aus legitimatorischen Gründen – hervorgehoben wird. Das Goldglanz-Sūtra (Suvarnaprabhāsottamasūtra, Jin Guangming Jing) ist hierbei in prominenter Rolle präsent: Es stellt sich als zentral für die Gewinnung weltlicher Herrscher für den B. dar. Der hierin vorherrschende Narrativ intendiert, einen Herrscher davon zu überzeugen, nach buddhistischen Grundsätzen zu regieren – der Schutz des Staates wird als die natürliche Folge beschrieben. Auch in China beginnt die Geschichte des B. der Legende nach mit dem Wunsch des Herrschers nach dieser neuen Religion (Traum des Kaiser Ming von Han, 1. Jh. n. Chr.). Die Entwicklung des B. in China bleibt wesentlich vom Ringen um die Gunst des Herrschers bestimmt (buddhistisch-daoistische Apologetik). Übersetzungsprojekte und Zusammenstellungen des buddhistischen Kanons standen einerseits unter staatlichem Schutz, andererseits wurde der B. in China auch massiv verfolgt (s. o.). Traditionelle Vorwürfe, die gegen den B. vorgebracht wurden, bestanden darin, dass er eine Fremdreligion sei, durch die mönchische Lebensform auf die Zerstörung der Familienstruktur abziele und dass die Ordensmitglieder Schmarotzer der Sozialgemeinschaft seien (steuerliche Bevorzugung, Ländereien etc.). Trotzdem bleibt China bis in die Gegenwart eine über Jh. vom B. wesentlich mitgeprägte Kultur (Literatur, Kunst, etc., allgemeine Verbreitung karmischen Denkens). Heute zählt der B. in der kommunistischen VR China zu den fünf anerkannten Religionen. Gesetzlich ist die Religionsfreiheit und die Ausübung „normaler religiöser Tätigkeiten“ seit 1982 garantiert (Verfassung, Art. 36). Jedoch müssen sich buddhistische Organisationen registrieren lassen und stehen in ihrer Religionsausübung unter staatlicher Kontrolle. Sie dürfen nicht missionarisch in die Gesellschaft wirken. Die religiösen Kräfte sollen – bis zu ihrem natürlichen Verlöschen im Sinne marxistischer Theoriebildung (Marxismus) – zum gesellschaftlichen Aufbau beitragen. Der propagierte Schutz des „immateriellen Kulturerbes“ führte in letzter Zeit zu einem allgemeinen Aufleben religiöser Aktivitäten, welches auch in der akademischen Literatur reflektiert wird.
Der historische Diskurs zwischen staatlichen Regierungsträgern und buddhistischer Lehre – insb. in Form von mönchischen Beratern am Hofe – ist im südlichen B. durch die „Fragen des Milinda“ (Milindapañhā, Pāli, 4.–5. Jh. n. Chr.) beschrieben, in welcher der indo-griechische König Milinda den buddhistischen Mönch Nāgasena zu zentralen Grundsätzen der buddhistischen Lehre befragt. In theravādabuddhistischen Ländern wie Burma, Kambodscha oder Thailand ist der B. eng mit dem nationalen Selbstverständnis verknüpft. In Sri Lanka gilt dies in besonderem Maße: Der Konflikt zwischen der singhalesischen und tamilischen Bevölkerung wird als religiöses Problem stilisiert, das bis zu massiven Auseinandersetzungen reicht (Sinhala-Ideologie mit Rekurs auf die Chroniken Dīpavaṃsa und Mahāvaṃsa). In Burma wird z. B. die Unterdrückung ethnischer Minderheiten mit buddhistischen Argumenten legitimiert.
Der tibetische B. verband Herrschergewalt und religiöse Führung eng in Gestalten wie dem Dalai Lama (Gelug Schule). Ab dem fünften Dalai Lama (17. Jh.) wurde der religiöse Führer mit dem Buddha Avalokiteśvara identifiziert. Der 14. Dalai Lama (Tenzin Gyatso, geb. 1935) begründete im nordindischen Exil eine demokratische Regierung der Exiltibeter, in welcher er seine weltliche Macht einschränkte. In Tibet lebende Tibeter können ihre religiöse Kultur nur sehr begrenzt ausleben. Die chinesische Regierung verfolgt starke Assimilierungsinteressen und unterdrückt jede Art von Auflehnung mit Gewalt.
4. Sozialgesellschaftlicher Einsatz: Engagierter Buddhismus
In Asien begann sich der Religionsbegriff erst mit dem Ende des 19. Jh. unter westlichem Einfluss als Differenzkategorie herauszubilden. Eine distinkte und reflexiv bewusste Zugehörigkeit zu einer religiös spezifischen Tradition war für Experten, wie etwa Ritualspezialisten, die Norm, aber nicht für die allgemeine Bevölkerung. Im Zuge der Auseinandersetzung mit massiven technologischen und kulturellen Neuerungen und im Verbund mit einem dominant westlichen Kolonialismus setzte im 20. Jh. ein Neuaufbruch der buddhistischen Tradition ausgehend von Sri Lanka ein, der heute unter dem Slogan eines „sozial engagierten B.“ (socially engaged Buddhism, humanistic Buddhism, protestant Buddhism) wesentlich die Dynamik des Gegenwarts-B. bestimmt.
Henry Steel Olcott und Helena Blavatsky gründeten 1875 die „Theosophische Gesellschaft“ in New York und konvertierten mit ihrer Ankunft in Sri Lanka 1880 zum B. H. S. Olcott trug zu einer Selbstreflexion des B. bei, die das Buddhist-Sein an eine bewusste und informierte Entscheidung knüpfte. In seinem buddhistischen Katechismus versuchte er, die Lehre des B. in der christlich verbreiteten katechetischen Form zusammenzufassen. Anagarika Dharmapala wurde Schüler H. S. Olcotts und schuf in seiner Nachfolge eine buddhistische Bewegung in Sri Lanka, welche Gananath Obeyesekere und Richard Gombrich als „Protestantischen Buddhismus“ bezeichneten. Heinz Bechert sah diesen gekennzeichnet durch die Eigenorganisation der Laien, die Betonung rationaler Elemente, die Vereinbarkeit mit den Naturwissenschaften, die Förderung des buddhistischen Bildungswesens, die Schaffung eines panbuddhistischen Bewusstseins, missionarische Züge, den Willen zu Gestaltung der Welt und das Bemühen um ein korrektes Dharma-Verständnis. Die Bewegung, die in Sri Lanka begann, führte auch anderswo zu Neugründungen buddhistischer Reformgemeinschaften. Sie formieren nach Queen sich häufig um eine „neue Art von Führergestalt“, eine Rückbesinnung auf die historischen Wurzeln der buddhistischen Lehre mit aktuellem gesellschaftlichem Bezug, und um eine gemeinsame, sozial, ökonomisch und politisch brisante Vision einer neuen Gesellschaft. Engagierten B. kann nach Lai und Main man auch als Ausdruck gesellschaftlicher Säkularisierungsprozesse (Säkularisierung) begreifen, insofern das soziale Engagement selbst als bereits soteriologisch wirksam und befreiend begriffen wird. Thematisch scheinen die Gruppierungen sich alle aus einem Pool zu speisen, der typische Themen moderner Gegenwartskritik beinhaltet: Friedensarbeit, Umweltschutz, Menschenrechte, Genderfragen (Gender), Demokratie, Gesundheit, Bildung, Katastrophenhilfe und Sozialarbeit (Soziale Arbeit) sind Ausdruck des sozialen Engagements und politischen Aktivismus und tragen oft stark moralisch-ethische Züge. Bes. prominent setzen sich engagierte Buddhisten für die Frauenordination im Theravāda-B. ein.
Die weltweite Ausbreitung des Engagierten B. kristallisierte sich terminologisch im Werk des chinesischen Mönches Taixu heraus. Er sprach zunächst von einem B., welcher sich der menschlichen Welt zuwenden solle. Die Konsequenz drückte sich im von ihm verwendeten Terminus „renjian fojiao“, wörtlich „Buddhismus unter den Menschen“, aus. Der vietnamesische Mönch Thích Nhất Hạnh brachte den Begriff vom Vietnamesischen als bouddhisme engagé ins Französische. Gerade im amerikanischen Raum erfolgte die Synopse buddhistischer Neuaufbrüche auch durch Akademiker, die den neuentstandenen amerikanisch-buddhistischen Bewegungen nahestanden.
5. Buddhismus in Deutschland
Spricht man über Buddhisten in Deutschland und im Westen, fällt ins Auge, dass westliche Konvertiten (30 000–40 000 im Jahr 1997) und asiatische Buddhisten (etwa 150 000 Angehörige, davon Vietnam: 60 000, Thailand: 45 000) häufig unterschiedliche Gruppierungen bilden und andere Interessen verfolgen. Während westliche Konvertiten keine Assimilationsprobleme mit ihrer umgebenden Kultur haben, sind die Traditionen asiatischer Buddhisten z. B. im Bestattungswesen (Bestattung) teils nicht konform mit gesetzlichen Vorschriften in Deutschland. Prozentuale Angaben zur Anzahl der Buddhisten in Deutschland und Europa liegen alle weit unter 1 %, sind aber aufgrund der flexiblen Zugehörigkeitsdefinitionen wenig aussagekräftig, wenn es um die Einschätzung des sozialen Einflusses buddhistischer Gemeinschaften geht.
Ende des 18. Jh. setzte unter Literaten und Philosophen eine Asienbegeisterung ein, die sich auch in einer Auseinandersetzung mit dem B. spiegelte. Mitte des 19. Jh. begann die Rezeption des Theravāda-B., welche sich in ersten Schriften niederschlug, wie dem „Buddhistischen Katechismus“ von Friedrich Zimmermann (1888). Mehrere buddhistisch inspirierte Gemeinschaften (u. a. Georg Grimm, Paul Dahlke) gründeten sich. Carl Gustav Jung unterstützte die Verbreitung des B. durch Vorworte zum „Tibetischen Totenbuch“ (Lama Kazi Dawa Samdup) und „Die große Befreiung. Einführung in den Zen-Buddhismus“ (Daisetz Teitaro Suzuki). Die buddhistischen Aktivitäten erloschen jedoch während der NS-Zeit. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. und auch einhergehend mit einem sich verstärkenden Prozess der Auflösung christlicher Milieus begann der B. in Deutschland stärker im sozialen Leben sichtbar zu werden. Dabei blühte erst die Rezeption theravādabuddhistischer, später zenbuddhistischer Strömungen auf. In jüngerer Zeit erfolgte eine verstärkte Hinwendung zum tibetischen B.
Rezeption des Theravāda-B.: Hierzu gehört die Bewegung um die einflussreiche buddhistische Nonne Ayya Kema. Sie richtete 1989 in Oy-Mittelberg ein buddhistisches Zentrum ein, welches in Deutschland mehrere Anlaufstellen hat. Auch Vipassana-Meditation wird in Deutschland nach dem Vorbild Satya Narayana Goenkas gelehrt. Nyānatiloka (Anton Gueth, ordiniert in Sri Lanka) war der erste buddhistisch ordinierte Kontinentaleuropäer.
Rezeption des Mahāyāna-B.: Die Zen-Rezeption begann in Deutschland mit Eugen Herrigels wiederholt aufgelegtem Büchlein „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ (1948). E. Herrigel beschreibt darin seine Erfahrungen mit der Zen-Praxis des Bogenschießens, die er während seiner Lehrtätigkeit in Japan über Jahre hin verfolgte. In der zweiten Hälfte der 1960er und in den 1970er Jahren wurde in Deutschland der Zen-B. zunächst in der Rinzai-Tradition und dann bis heute in dem Stil der Sōtō-Schule verstärkt praktiziert. Der Jesuit Hugo Enomiya-Lassalle wurde von Zen-Mönchen geschult (Sōtō- und auch Rinzai-Schule). Als „größte religiöse Laien-Organisation der Welt“ gilt nach Usarski Sōka Gakkai (gegründet 1937, Präsident von Sōka Gakkai International: Daisaku Ikeda), die auch in Deutschland als eingetragener Verein anerkannt ist. Sōka Gakkai ist spirituell am Reine-Land-B. und der Rezitation des Namens des Lotus-Sūtra orientiert und folgt damit der Tradition des Nichiren-B. Einer der im Westen bedeutsamsten Mönche ist der Vietnamese Thích Nhất Hạnh (Gründer des Klosters Plum Village in Frankreich), der auch in Deutschland zahlreiche Anhänger hat.
Rezeption des Tibetischen B.: Die Kagyü-Schule war die erste Schule, die sich stärker im Westen verbreitete. Sie spaltet sich in zwei Gruppierungen, die sich in der Frage der Anerkennung des 17. spirituellen Oberhaupts (Karmapa), unterscheiden. Während in den USA, aber auch in England und Frankreich, die Schule der Nyingma verbreiteter ist, finden sich in Deutschland seltener Zentren. Die Gelug-Tradition findet durch die Figur des auch in Deutschland präsenten 14. Dalai Lama zahlreiche Anhänger.
Traditionsungebundene Kreise wissen sich v. a. intellektueller Reflexion und reformbuddhistischen Bestrebungen des B. verpflichtet (u. a. Freunde des westlichen buddhistischen Ordens).
Soziokulturell asiatisch dominierten Gruppen (Thailand, Vietnam, Kambodscha, China, Japan) ist bes. der rituell-kultische Bezug zur heimatlichen Praxis wichtig. Hierunter zählen im Zuge der Arbeitsmigration ab den 60er Jahren eingewanderte Asiaten (bes. Japaner, Koreaner) und seit den 70er Jahren auch die Aufnahme von Flüchtlingen aus Asien (Sri Lanka, Vietnam, aber auch Thailand).
Nationale buddhistische Dachverbände prägen im deutschsprachigen Raum die öffentliche Wahrnehmung mit: Die DBU (gegründet 1955, 1981 Anerkennung als gemeinnützige Organisation, Vertretung von mehr als 30 Gruppen, eigene Zeitschrift „Buddhismus heute“) vertritt deutsche buddhistische Gruppen im World Fellowship of Buddhists und in der Europäischen Buddhistischen Union (gegründet 1975), wie sie über die Buddhistische Gemeinschaft in der DBU die spirituell orientierte Kommunikation der Mitglieder untereinander fördert. In Österreich ist seit 1983 der B. als Religion staatlich anerkannt. Das impliziert das Recht auf B. als offizielles Unterrichtsfach an Schulen. Die Buddhistische Religionsgesellschaft ist gegenüber den öffentlichen Behörden Vertrags- und Dialogpartner auch in der Gestaltung des Religionsunterrichtes an Schulen. Die Buddhistische Gemeinde Österreich konzentriert sich auf die Betreuung der österreichischen Buddhisten. In der Schweiz regeln die Kantone das Verhältnis zwischen den Religionsgemeinschaften und dem Staat, wobei der B. nicht als öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaft anerkannt ist. Neben der Schweizer Buddhistischen Union (gegründet 1976) sind die theravādabuddhistisch orientierten Mitglieder seit 2002 eigenständig organisiert (Buddhistische Gemeinschaft Schweiz).
6. Buddhistisch-Christlicher Dialog
Austauschprozesse zwischen B. und Europa lassen sich bis in die Zeit Alexanders des Großen und indo-griechische Kunststile in Gandhāra zurückverfolgen. Bereits im 7. Jh. findet sich mit dem Nestorianismus in China eine Form des Christentums, die in ihren Dokumenten die Begegnung mit dem B. widerspiegelt. Nach der Franziskanermission rezipierten auch die Jesuiten ab dem 16. Jh. die fremde Kultur inkl. des B. als positive Bereicherung (Franz Xaver; Matteo Ricci, Akkommodationsthese). Bereits mit F. Xaver begann der Austausch mit japanischen Zen-Meistern, der sich im 20. Jh. zu einem buddhistisch-christlichen Dialog entwickelte, insb. durch die Arbeiten der Jesuiten Heinrich Dumoulin und H. Enomiya-Lassalle. H. Dumoulin war auch wegweisend für die frühe Buddhologie und die Rezeption des Zen-B. in der westlichen Welt. In der Kyōto-Schule integrierten japanisch-buddhistische Philosophen christliches Gedankengut (Keiji Nishitani, später Masao Abe u. a.). Die Öffnung der römisch-katholischen Kirche im Zweiten Vatikanischen Konzil hat diesen Austausch weiter befördert. Heute gibt es im Ordensleben (bes. Benediktiner mit Willigis Jäger, und Jesuiten, Lassalle-Haus, Schweiz) die Pflege buddhistischer Meditation und die Rezeption buddhistischer Philosophie als auch in den christlichen Bildungseinrichtungen asiatische spirituelle Praxen und Lebensweisheit integriert werden. Über 20 Jahre (1984–2004) wurde vom Theologen John Boswell Cobb Jr., und M. Abe eine Reihe von Konferenzen unter dem Titel „Cobb-Abe International Theological Encounter“ veranstaltet, die den Dialog wesentlich mitprägte. Unter Akademikern ist der christlich-buddhistische Austausch u. a. in der Society for Buddhist-Christian Studies (gegründet 1987 in Berkeley durch J. B. Cobb und Rita Gross; Präsident: John Makransky) und im European Network of Buddhist Christian Studies (gegründet 1997 in Hamburg, Präsidentin: Elizabeth Harris) organisiert. Als Theologen sind in Deutschland bes. Perry Schmidt-Leukel und Michael von Brück für eine theologisch fundierte, positive B.-Rezeption bekannt.
7. Buddhologie
Die Buddhologie (im angelsächsischen Raum auch Buddhist studies) entstand in der akademischen Auseinandersetzung mit dem B. im 19. Jh. als Teilgebiet der Indologie und bezieht neben den Philologien Südasiens auch diejenigen Südost-, Zentral- und Ostasiens mit ein. Die Buddhologie behielt lange ihre philologische Grundausrichtung, welche sich auf Gebiete wie textkritische Editionen, textgeschichtliche Arbeiten und Fragen der Kanonbildung erstreckte, aber auch geistes- und literaturgeschichtliche sowie historische Dimensionen mit umfasste. In jüngerer Zeit und gerade im angelsächsischen Raum sind Buddhist studies entweder eigenes Studienfach oder häufig Teil der Religious Studies“. Damit haben sie eine stärker kulturanthropologische Ausrichtung. Sozialgeschichte und lebensweltliche Verortung im kulturellen Kontext stehen so stärker im Mittelpunkt gegenwärtiger Forschungsinteressen.
Literatur
Quellentexte: Chinese Buddhist Electronic Text Association, URL: http://www.cbeta.org (abger.: 21.1.2017) • Digital Sanskrit Buddhist Canon, URL: http://www.dsbcproject.org, (abger.: 21.1.2017) • The SAT Daizōkyō Text Database, URL: http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ (abger.: 21.1.2017) • Pali Text Society (Hg.): Pāli Canon in Pāli (Tipiṭaka), 56 Bde., ab 1895. Allgemein: R. E. Jr. Buswell (Hg.): Encyclopedia of Buddhism, 2 Bde., 2004 • H. Bechert/R. Gombrich: The World of Buddhism. Buddhist Monks and Nuns in Society and Culture, 1984. Zu 1: Geschichte: R. A. E. Coningham/K. P. Acharya/C. E. Davis: Archaeological Evidence and the Historicity of the Buddha: Lumbini, in: M. N. Deegalle (Ed.): Vesak, Peace and Harmony: Thinking of Buddhist Heritage, 2015, 59–82 • C. Orzech u. a.: Esoteric Buddhism and the Tantras in East Asia, 2011 • D. P. Leidy: The Art of Buddhism. An Introduction to its History & Meaning, 2008 • H. Bechert (Hg.): The Dating of the Historical Buddha, 3 Bde., 1991–1997. Zu 2: Buddhistische Lehre und Philosophie: J. Bronkhorst: Buddhism in the Shadow of Brahmanism, 2011 • D. Lusthaus: Buddhist Phenomenology, 2002 • K. Meisig: Klang der Stille. Der Buddhismus, 1997 • R. Li: The Biographical Scripture of King Asoka, 1993 • H. Dumoulin: Geschichte des Zen-Buddhismus, 2 Bde., 1985–1986 • E. Zürcher: The Buddhist Conquest of China, 2 Bde., 1959. Zu 3: Verhältnis zu Staat und Politik: P. Clart: Religionen und Religionspolitik in China. Historische Grundlagen und aktuelle Perspektiven, in: D. Fischer/C. Müller-Hofstede (Hg.): Länderbericht China, 2014, 607–640 • R. R. French/M. A. Nathan: Buddhism and Law. An Introduction, 2014 • Z. Ji/V. Goossaert (Hg.): Les implications sociales du renouveau Buddhique en Chine, in: Soc. Compass, Special Issue 58/4 (2011) • P. Schalk: Operationalizing Buddhism for Political Ends in a Martial Context in Īḷam/Laṃkā. The Case of Siṃhalatva, in: R. King/J. Hinnels (Eds.): Religion and Violence in South Asia, 2007, 133–146 • J. Nobel: Suvarnaprabhāsottamasūtra: Das Goldglanz-Sūtra, ein Sanskrittext des Mahāyāna-Buddhismus. I-Tsing’s chinesische Version und ihre tibetische Übersetzung, 2 Bde., 1958. Zu 4: Sozialgesellschaftlicher EinsatzEngagierter Buddhismus: E.-M. Guggenmos: Gesellschaftlich Engagierter Buddhismus in Ostasien und Migration – Eine erste Verhältnisbestimmung, in: R. Zwick/M. Worbs (Hg.): Gesellschaftliche Verantwortung und Pastoral in einer mobilen Welt, 2016, 167–183 • R. Lai/J. L. Main: Feature: Socially Engaged Buddhism. Introduction: Reformulating Socially Engaged Buddhism as an Analytical Category, in: The Eastern Buddhist 44/2 (2013), 1–34 • C. S. Queen u. a. (Hg.): Action Dharma: New Studies in Engaged Buddhism, 2003 • D. Pittman: Toward a Modern Chinese Buddhism. Taixu’s Reforms, 2001 • C. S. Queen (Ed.): Engaged Buddhism in the West, 2000 • C. S. Queen/S. King (Hg.): Engaged Buddhism. Buddhist Liberation Movements in Asia, 1996 • H. Bechert: Buddhismus, Staat und Gesellschaft in den Ländern des Theravada-Buddhismus, 3 Bde., 1966–1973 • H. S. Olcott: The Buddhist Catechism, 1883. Zu 5: Buddhismus in Deutschland: M. Hutter: VII – 2.8 Koreanischer Buddhismus in Deutschland, in: M. Klöcker/U. Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen, 42. Erg-Lfg., 2014, 1–14 • M. Klöcker/U. Tworuschka: Handbuch der Religionen, inkl. 42. Erg-Lfg. 2014, 1997 • C. Grünhagen: VII – 5 Buddhistische Bestattungen in Deutschland, in: M. Klöcker/U. Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen, 31. Erg.-Lfg., 2012, 1–16 • C. S. Prebish/M. Baumann (Hg.): Westward Dharma. Buddhism beyond Asia, 2002 • F. A. Weigelt: VII – 4 Buddhismus in der Schweiz, in: M. Klöcker/U. Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen. 19. Erg.-Lfg., 2008, 1–32 • F. Usarski: VII – 3 Buddhismus in Österrreich, in: M. Klöcker/U. Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen. 5. Erg.-Lfg., 2001, 1–30 • M. Baumann: Deutsche Buddhisten. Geschichte und Gemeinschaften, 21995 • F. Usarski: VII – 1 Allgemeine Vorbemerkungen, in: M. Klöcker/U. Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen, 1997, 1–6 • F. Usarski: VII – 2.2 Mahāyāna, in: M. Klöcker/U. Tworuschka (Hg.): Handbuch der Religionen, 1997, 1–20. Zu 6: Buddhistisch-Christlicher Dialog: P. Schmidt-Leukel (Hg.): Buddhist Attitudes to Other Religions, 2008 • T. J. Götz/T. Gerold (Hg.): Die Mystik im Buddhismus und im Christentum und Aspekte des interreligiösen Dialogs, 2006 • M. von Brück/W. Lai: Buddhismus und Christentum. Geschichte, Konfrontation, Dialog, 1997. Zu 7: Buddhologie: D. S. Jr. Lopez: Buddhist Studies, in: L. Jones (Hg.): Encyclopedia of Religion, Bd. 1, 22005, 1309–1316 • J. W. de Jong: A Brief History of Buddhist Studies in Europe and America, 1997.
Empfohlene Zitierweise
E. Guggenmos: Buddhismus, Version 08.06.2022, 09:10 Uhr, in: Staatslexikon8 online, URL: https://www.staatslexikon-online.de/Lexikon/Buddhismus (abgerufen: 21.11.2024)