Nordamerika
1. Geographisch-politische Grundlagen
Unter den Begriff N. können ganz unterschiedliche geographische Bezugsgrößen fallen. Eine streng naturräumliche, grob an den Kontinentalplatten orientierte Sichtweise wird den gesamten nördlichen Teil des amerikanischen Doppelkontinents als N. fassen, im Norden von der Arktischen See, im Süden wahlweise vom Panamakanal oder der Grenze zwischen Panama und Kolumbien begrenzt. N. wird demnach im Westen vom Pazifischen Ozean, im Osten vom Atlantischen Ozean und im Südosten von der Karibischen See umrahmt. Naturräumlich zählen auch Grönland und die karibischen Inseln zu N., das insgesamt etwa eine Fläche von 24,9 Mio. km2 und circa 529 Mio. Einwohner umfasst. 85 % der Landfläche fallen allein auf die drei Staaten USA, Kanada und Mexiko. Insgesamt finden sich neben ihnen, von denen einzig Kanada eine Monarchie im Rahmen des Britischen Commonwealth ist, weitere sieben Republiken auf dem zentralamerikanischen Isthmus (Panama, Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Honduras, Costa Rica und Belize), 16 karibische Inselstaaten, von denen zehn Monarchien im Britischen Commonwealth sind, sowie, gleichfalls in der Karibik (Lateinamerika und Karibik), fünf britische und vier französische Überseegebiete, darunter zwei in die Französische Republik integrierte Départments d’outre-mer (Guadeloupe und Martinique), vier integrale Bestandteile des Königreichs der Niederlande und drei US-amerikanische, nicht-inkorporierte Territorien, darunter Puerto Rico, über dessen Anschluss als 51. Staat an die USA seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert wird. Die französischen Überseedepartments und die niederländischen Gebiete zählen zur EU. Auf der Insel Saint Martin/Sint Martin befindet sich kurioserweise die einzige direkte Grenze zwischen Frankreich und den Niederlanden. Kuba spielt als ehedem einziger marxistischer Staat in der westlichen Hemisphäre seit 1959 eine Sonderrolle und wird von den USA, nicht aber von allen anderen nordamerikanischen Staaten wirtschaftlich und politisch boykottiert. Schließlich zählt das dem Königreich Dänemark als autonomes Territorium, das nicht der EU angehört, zugerechnete Grönland zu N.
Kulturräumlich wird man zwischen dem mehrheitlich anglophonen, in Kanada teilweise wegen der frankophonen Frankokanadier oder Québecois bikulturellen Angloamerika einerseits und dem iberoamerikanischen Zentralamerika andererseits zu unterscheiden haben, wobei infolge der v. a. seit den 1960er Jahren anhaltenden iberoamerikanischen Migration inzwischen weite Teile des US-amerikanischen Südwestens bilingual sind. Derzeit (Stand 2016) sprechen etwa 12,4 % der US-Amerikaner Spanisch als Muttersprache, wenngleich mit wachsender Tendenz. Die Karibik wiederum bildet einen eigenen multikulturellen Kulturraum ganz eigener Prägung, zu dem überdies infolge der Plantagensklaverei westafrikanische Kulturen religiös, politisch und kulturell maßgeblich beigetragen haben. Historisch ist es sinnvoll, die US-amerikanischen Bundestaaten Louisiana mit New Orleans sowie – in den partiell gullahsprachigen, also afrokreolischen Küstenregionen – South Carolina dem karibischen Kulturraum zuzuordnen. Grönland wiederum wird überwiegend von innuitsprechenden Eskimos und Dänen bewohnt.
In noch engerem Sinn versteht man unter N. wahlweise ausschließlich die USA und Kanada oder den durch das Freihandelsabkommen NAFTA von 1994 geschaffenen wirtschaftlichen Raum, der die USA, Kanada und Mexiko umfasst. Außerhalb N.s herrscht die engere Variante vor, in Mexiko hingegen legt man auf die Zugehörigkeit zu N. großen Wert, schon um sich von den zentralamerikanischen Republiken abzugrenzen, die traditionell als „Hinterhof“ (backyard) der USA und mächtiger US-amerikanischer Konzerne wie der United Fruit Company angesehen werden. Aus dieser asymmetrischen politisch-ökonomischen Beziehung Zentralamerikas zu den übermächtigen und wiederholt in lang anhaltenden Militärinterventionen aggressiv auftretenden USA, die über Jahrzehnte korrupte Militärdiktaturen und feudale Dynastien wie die Somozas in Nicaragua oder sogar Drogenhändler (wie General Manuel Antonio Noriega Morena in Panama) aus Eigeninteresse an der Macht hielten, entstand das pejorativ gemeinte Konzept der „Bananenrepubliken“, das zudem auf die monokulturelle ökonomische Abhängigkeit dieser Kleinstaaten verwies. Mexiko hat daher immer versucht, sich trotz eigener politisch-ökonomischer Instabilität von den zentralamerikanischen Republiken abzusetzen. Nachdem jedoch v. a. unter US-Präsident Barack Obama zunehmend Mitglieder der iberoamerikanischen Banden, so etwa der Mara Salvatrucha (MS-13), nach Zentralamerika abgeschoben wurden und dort massenhaft neue Mitglieder rekrutierten, die in den kolumbianisch-US-amerikanischen Rauschgifthandel einstiegen, wurde es auch mehr und mehr destabilisiert. Auch die Migrationsbewegungen innerhalb Zentralamerikas zogen Mexiko in Mitleidenschaft.
2. Klima und Raum
Der nordamerikanische Kontinent ist landschaftlich und klimatisch, seiner Größe entspr., mannigfaltig gegliedert. Sowohl in der Nord-Süd-Ausdehnung wie von West nach Ost ist er klar strukturiert. Im Norden finden sich von Alaska bis Grönland umfangreiche arktische Permafrostgebiete, die ausweislich der aktuellen Forschung unter der globalen Klimaerwärmung leiden. Insb. in Grönland ist eine Schmelze der Gletscher unübersehbar, wobei die Folgen bislang noch nicht abschätzbar sind. Südlich schließen sich Tundren und dichte Nadelwälder an. Von Alaska südwärts zieht sich, bedingt durch das Zusammentreffen von nordamerikanischer und pazifischer Kontinentalplatte, zum einen ein Kordillierenkamm, der in den USA als Rocky Mountains bekannt ist, zum anderen eine tektonisch unruhige Zone mit erdbebengefährdeten Gebieten und Vulkanen. Dank des Kordillierengürtels hat sich entlang der Westküste, im südlichen Kanada und im Nordwesten der USA ein ökologisch ungemein reichhaltiger, in der nördlichen Hemisphäre einzigartiger Regenwald ausgebildet. Nach Süden hin weicht er mediterranen Zonen, von denen der Raum um Malibu in Kalifornien und die mexikanischen Touristenregionen im Westen des Landes wohl am bekanntesten sind. Östlich der Rocky Mountains finden sich in Kanada und den USA weit ausgedehnte, grasreiche Prärien, die heute z. T. dem Maisanbau dienen, aber deren Böden ohne Kunstdünger rasch erschöpft sind und die unter Erosion leiden, was in den 1930er Jahren zum Dust Bowl-Phänomen und der massenhaften Abwanderung kleiner Grundbesitzer aus dieser Region führte. Teilweise, v. a. gegen den Südwesten der USA und das nördliche Mexiko hin, trifft man auf semiaride Savannen und Steppen bis hin zu echten Wüsten. Wassermangel, virulent etwa für Las Vegas, stellt hier ein bedeutsames, auch ökonomisch und ökologisch brisantes Problem dar. Nach Osten findet sich um die Region der Großen Seen kontinentales Klima mit sehr warmen Sommern und feuchtkalten bis eisigen Wintern, das zum Atlantik hin in den USA und Kanada gemäßigter wird. In Florida trifft man, wie in Teilen Zentralamerikas, auf warme dschungelähnliche Feuchtbiotope. Die Karibik verfügt über subtropisches bis tropisches Klima und leidet unter häufigen schweren Stürmen, wie überhaupt N. unter dem tropischen und subtropischen Hurrikan über den Tornado bis zum winterlich-kontinentalen Blizzard. Selbst in den hochindustrialisierten USA führen diese Stürme immer wieder zu schweren Katastrophen, wobei sogar leichtere Unwetter regelmäßig das überirdische Stromnetz zum Erliegen bringen.
3. Bevölkerungsentwicklung und politische Geschichte
Seit den 1990er Jahren stellt sich die Frage nach der ursprünglichen Zuwanderung des Homo Sapiens vollkommen neu. Bis dahin war man, v. a. seitens US-amerikanischer Archäologen, davon ausgegangen, die mittelsteinzeitlichen Kulturen von Clovis und Folsom (ca. 12 500–11 000 v. Chr.) mit ihren prägnanten Flintspitzen stellten die ältesten Zeugnisse protoindianischen Lebens in N. dar. Mit der Clovis First-Theorie verband sich die blitzkrieger/overkill-Hypothese, wonach diese Protoindianer sich in wenigen Jahrhunderten von Alaska bis Feuerland ausgedehnt und dabei, gewissermaßen im Vorübergehen, die Pleistozän-Megafauna von N. ausgerottet hätten. Während lateinamerikanische Archäologen diese Thesen schon seit den 1940er Jahren bezweifelten, wurden sie von den US-Amerikanern weiterhin vertreten. Erst die Ausgrabungen von Jim Adovasio, Tom Dillehay und David J. Meltzer u. a. am Meadowcroft Rockshelter in Pennsylvania oder im chilenischen Monte Verde belegten die Anwesenheit von steinzeitlichen Sammlern und Jägern deutlich vor Clovis und Folsom, womöglich bereits um 40 000 v. Chr. Allerdings wurden bislang keine entsprechenden humanoiden Überreste gefunden. Die neue Datierung führt auch zu einer neuen Diskussion der Herkunft der Protoindianer (und Protoeskimos) und ihrer Abstammung. Zeitweise hatte der Fund des Kennewick Man in Idaho 1996, eines über 8 000 Jahre alten Skeletts mit angeblich „kaukasoiden“ Zügen, für hitzige Debatten über die Herkunft der Protoindianer gesorgt, die aber 2015 durch Genanalysen beigelegt wurden. Alle bislang bekannten protoindianischen Skelette verweisen genetisch auf den ostasiatisch-sibirischen Raum; die Einwanderung über die Beringstraße oder die untergegangene Landbrücke von Beringia bleibt nach wie vor am wahrscheinlichsten. Eine Zuwanderung über den polynesischen Inselraum ist nicht unmöglich, aber ebenso unwahrscheinlich wie die Migration von europäischen Eisjägern zu Zeiten des Solutréen. Zumindest haben sie weder genetische noch linguistische Spuren hinterlassen, obwohl einzelne Sprachwissenschaftler eine gewisse Verbindung zwischen dem baskischen und dem Na-Dené der Apache und Navajo postuliert haben. Einen Beweis dafür gibt es nicht. Dies gilt ebenso für Theorien, Westafrikaner hätten bereits vor Christoph Kolumbus Kontakt mit N. gehabt. Die vorgeblich negroiden Gesichtszüge olmekischer Riesenstatuen taugen jedenfalls nicht als Beleg. Nicht minder spekulativ sind alle Theorien, die sich aus dem aztekischen Quetzalcoatl-Mythos ergeben, etwa über die Anwesenheit irischer bzw. walisischer Mönche in N. oder die gleichfalls unbewiesene Behauptung, der chinesische Admiral Zheng He habe um 1420 die Westküste N.s erreicht. Dennoch können für die nachchristliche Epoche weder Kontakte in den polynesischen Raum noch zu baskischen, irischen oder bretonischen Fischern oder zu islamischen Seefahrern aus Nordwestafrika gänzlich ausgeschlossen werden. Sicher sind seit der Entdeckung der Siedlungsreste von L’Anse aux Meadows 1963 in Neufundland Kontakte zwischen Indianern oder Eskimos (Skrelingern) und isländischen Wikingern um 1000. Diese waren in isländischen Sagas behauptet, aber lange nicht bewiesen worden. Freilich haben auch diese, nur z. T. kriegerischen Kontakte – manche Funde weisen auf Handelskontakte der Wikinger bis weit ins Ohiotal hinein – keine tiefgreifenden Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen.
Vollkommen unabhängig von den altweltlichen Hochkulturen entwickelten sich in N. neben zahlreichen nomadisierenden Sammler und Jäger-Kulturen sowie sesshaften, aber wenig komplexen bäuerlichen Kulturen diverse indigene Hochkulturen, zumeist in Zentralamerika, so die Maya, Tolteken, Olmeken und Azteken. Aber auch im engeren N., auf dem Boden des US-amerikanischen Mittelwestens, fand sich um 1300 eine Hochkultur, die Mississippi Mound Culture, deren Kultzentrum mutmaßlich in Cahokia nahe dem heutigen St. Louis lag. Das Einflussgebiet dieser Kultur, über deren genauen staatlichen Aufbau wir ebenso wenig wissen wie über Entstehen und Vergehen, lag zwischen den Großen Seen, dem Mississippi und der Atlantikküste. Die Mississippi Mound Culture basierte auf dem Maisanbau und brachte, wie die Azteken, Menschenopfer dar. Für die Spätphase um 1400, also vor der Ankunft der Europäer, sind in den westlichen Randgebieten genozidale Kriege archäologisch wahrscheinlich gemacht worden. Über Beziehungen zu den zentralamerikanischen Hochkulturen kann nur spekuliert werden. Immerhin weiß man, dass die Bevölkerungsdichte des mexikanischen Hochlandes und des Raumes östlich des Mississippi vor 1492 sehr hoch gewesen ist. Die Schätzungen gehen indes weit auseinander. Für Mexiko sind um 25 Mio. Einwohner, für die heutigen USA um die 2 Mio. nicht unwahrscheinlich.
Dies alles änderte sich mit der „Entdeckung“ der N. vorgelagerten karibischen Inseln durch den Genueser Seefahrer C. Kolumbus 1492. In spanischen Diensten stehend, hatte er eigentlich, aufgrund einer komplett falschen Berechnung des Erdumfangs, Japan, China oder Indien erreichen wollen, fand aber stattdessen die karibische und nunmehr „westindische“ Inselwelt. In der Folge eroberten spanische Konquistadoren erst die Karibik, dann ab den 1520er Jahren das heute iberoamerikanische Festland. Keine der zentral- und südamerikanischen Hochkulturen erwies sich den Spaniern als militärisch gleichwertig, wobei vermutlich mehrere Pandemien (Pocken, Grippe, Typhus, Fleckfieber etc.) die Widerstandkraft etwa des aztekischen Militärs schon vor dem Auftauchen der ersten Konquistadoren geschwächt hatten. Daher gelang es den oft winzig kleinen Expeditionskorps der Spanier, die von indigenen Gegnern der durchaus inhumanen Aztekenherrschaft (wie den Tlaxcala) unterstützt wurden, die Heere der zentralamerikanischen Großreiche vernichtend zu schlagen. In den folgenden 100 Jahren starben rund 90 % der indianischen Ureinwohner an für sie bis dahin unbekannten Krankheiten und den Folgen rücksichtsloser Ausbeutung durch eine bes. brutale Variante des Siedlungsimperialismus (Imperialismus), das Encomiendasystem. Sämtliche Schutzmechanismen der spanischen Krone und der katholischen Kirche, die beide heftige Kritik am Vorgehen der Konquistadoren und Siedler übten, blieben angesichts der organisatorischen Schwäche des frühneuzeitlichen Staates und des fehlenden Interesses der staatlichen Obrigkeit nach dem frühen Tod Isabellas von Kastilien (1504) weitgehend wirkungslos. Die scharfe Kritik v. a. der auf Kuba ansässigen Dominikanerpatres Antonio de Montesinos und Bartolomé de las Casas begründete international die sogenannte Schwarze Legende von der angeblich bes. heimtückischen Grausamkeit der Spanier. Immerhin gelang es B. de las Casas und Francisco de Vitoria, dem führenden Theologen der Universität Salamanca, in Spanien eine der Expansion gegenüber kritische Gegenöffentlichkeit zu etablieren. Papst Paul III. sah sich sogar genötigt, gegenüber den Herrschaftsansprüchen der Siedler, die den Indianern die Zugehörigkeit zur menschlichen Natur absprachen, ausdrücklich deren Anteil an der adamitischen Menschheit festzuhalten. In der Bulle „Sublimis Deus“ von 1537 verbot er zugl., Indianer zu versklaven. Dennoch begannen bereits in den 1520er und 1530er Jahren die spanischen Eroberer, von Goldgier und Landhunger angetrieben, tief in das Hinterland und den Norden des Kontinents vorzustoßen. Dabei beriefen sie sich auf die Teilungslinie von Tordesillas, in welcher Papst Alexander VI., spanischen Vorgaben folgend, die Welt unter die Spanier und Portugiesen aufgeteilt hatte. Ihre Hoffnung auf weitere Goldfunde in den legendären sieben goldenen Städten von Cibola – wahlweise eine Erfindung lokaler Indianer oder eine Reminiszenz an die längst untergegangene Mississippi Mound Culture – erfüllte sich nicht. Dafür strömten weitere Spanier aus dem Niederadel und der Bauernschaft nach Zentralamerika und in den Südwesten der heutigen USA. B. de las Casas brachte nahezu zeitgleich im Interesse des Indianerschutzes die Idee auf, schwarze Sklaven aus Afrika zu importieren. In den folgenden drei Jahrhunderten wurden schätzungsweise 10–12 Mio. Schwarzafrikaner von afrikanischen Herrschern entführt und an europäische, anfangs spanische und portugiesische, dann überwiegend britische und niederländische Sklavenhändler verkauft. Davon kamen rund 4 Mio. in die Karibik, über 300 000 in das angloamerikanische N. und mehrere Hunderttausend auf das spanische Festland N.s. Die Sklaverei endet in den USA 1865 mit dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs und 1886 im spanischen Herrschaftsbereich auf Kuba, nachdem im Gefolge der Unabhängigkeitskriege im frühen 19. Jh. auf dem iberoamerikanischen Festland die Sklaverei abgeschafft worden war. In der spanischen Kolonialzeit bildete sich eine auf Rassen- und Klassenunterschieden gegründete Gesellschaft heraus, an deren Spitze die weißen großgrundbesitzenden Oberschichten standen, die oft im Bündnis mit Militär und katholischer Kirche ein konservatives Regiment beförderten. Daneben fanden sich überwiegend weiße oder von indianisch-spanischen Mestizen gestellte, urbane Mittelklassen, sowie weiße, mestizische, mulattische, schwarze und indianische rurale Unterschichten. Das spanische, auf die Blutsreinheit (limpieza de sangre) gegründete Kastensystem war zwar rigide, aber durchlässiger als das angelsächsische Rassensystem, das auf der one drop rule basierte, wonach jeder, der über ein nichtweißes Urgroßelternteil verfügte, automatisch als Nichtweißer zu gelten hatte.
Da die anderen europäischen Mächte erwartungsgemäß die Linie von Tordesillas nicht anerkannt hatten, tauchten bald nach der Entdeckung durch C. Kolumbus Engländer, Franzosen und Niederländer, zeitweilig auch Dänen und Schweden in N. auf. Insb. die ökonomisch wegen des Zuckeranbaus und der Produktion von Rummolasse interessante Karibik sowie die Pelzhandelsregionen im nördlichen N. waren von Interesse. 1497 erreichte der Genueser Giovanni Caboto (John Cabot) im Auftrag des englischen Königs Heinrich VII. das spätere Angloamerika an der Mündung des St.-Lorenz-Stroms. Frühe Siedlungsversuche in den 1580er Jahren im Raum von Virginia schlugen fehl (Roanoke), ab 1607 entstand in Jamestown eine erste kontinuierliche englische Siedlung. Die Spanier leisteten hier, an der Peripherie ihres Imperiums, nur begrenzten Widerstand, während es in der Karibik zu stetigen und heftigen Konflikten zwischen englischen und französischen Piraten (Piraterie) einerseits und den Schiffen der spanischen Krone andererseits kam, in deren Verlauf fast alle wichtigen europäischen Mächte karibische Inseln besetzten. Dies führte im Endeffekt zu der bis heute maßgeblichen ethnischen Mischgemengelage, der Kreolisierung dieser Region. War anfänglich die Karibik für England von zentralem ökonomischen Interesse, so steigerte sich allmählich die Bedeutung der nördlichen Festlandskolonien. Dort hatten sich ab 1620 puritanische Dissenter, Angehörige einer antianglikanischen, calvinistischen Freikirche, erst in Massachusetts, dann in Connecticut angesiedelt und die Grundlagen für das weiße, protestantische N. gelegt. In Rhode Island folgte eine religiös tolerante Kolonie von Baptisten und Quäkern, in Maryland eine ebenfalls religiös tolerante katholische Kolonie. Anders als bei Spaniern, Portugiesen und Franzosen, die auf die katholische Rechtgläubigkeit ihrer Siedler in N. Wert legten, sah England in seinen Kolonien eine Chance, religiöse Abweichler geographisch zu isolieren und aus dem Mutterland zu entfernen.
Als Hauptkonkurrenten im nördlichen N. erwuchsen Engländern, neben den nur kurzfristig aktiven Schweden in New Jersey und den Niederländern in New York, die Franzosen, die anfänglich (um 1620) im Raum Québec und von dort in das Ohio-Mississippital ausgreifend bis hin nach New Orleans (1717) Stützpunkte für den Pelzhandel aufbauten. Anders als die Engländer, die sich bevorzugt als Siedler in Küstennähe festsetzten, drangen die abenteuerlustigen französischen Waldläufer (coureurs de bois) und die sie begleitenden Jesuitenmissionare tief in den Westen ein. Dabei heirateten die Pelzhändler oft in lokale Indianerstämme ein und etablierten so ein festes Netz bilateraler Beziehungen mit den Indigenen. Während die englischen Siedler oft auf eine sogar demokratisch legitimierte, gegen die eigene Krone und ihre Schutzbemühungen gerichtete genozidale Ausrottungspolitik setzten, bevorzugten die Franzosen eine flexible Indianerpolitik, die neben friedlicher Kooperation aber durchaus zu Vernichtungsfeldzügen wie 1732 gegen die Sauk und Fox in der Lage war. Engländer und Franzosen knüpften mit diversen indianischen Nationen feste Vertragssysteme, während die Niederländer ausschließlich profitablen Handel betrieben und eine Einmischung in die komplexe indigene Machtpolitik, v. a. gegenüber der an der Ostküste hegemonialen Irokesenkonföderation, vermieden. Mit dem Siebenjährigen Krieg (1754–63, in N. begann der Krieg zwei Jahre früher als in Europa) endete die französische Herrschaft auf dem Kontinent und konzentrierte sich nur noch auf Haiti. 1774 begann dann der für die spätere politische und ideengeschichtliche Entwicklung des „Westens“ formative Amerikanische Unabhängigkeitskrieg als Kontroverse über die Frage, ob die amerikanische Kolonialoligarchie in das Steuersystem des britischen Empire eingebunden werden sollte oder nicht. N. stellt somit einen Kernbereich des ideell-kulturellen Westens bzw. der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft dar. Die Amerikanische Revolution (1774–83) münzte erstmalig die Idee der Volkssouveränität in staatliche Praxis um, ohne indes sofort eine demokratische oder gar egalitäre Gesellschaft anzustreben. Der revolutionäre Republikanismus war in seinen Ursprüngen eher liberal-oligarchisch ausgerichtet und vom Primat des Schutzes privaten Eigentums gegenüber dem aufgeklärten, zum Absolutismus tendierenden Staat, in diesem Fall der vorabsolutistischen britischen Monarchie, gekennzeichnet. An eine Gleichberechtigung schwarzer Sklaven, der indianischen Ureinwohner oder von Frauen wurde dabei nicht gedacht, da man den Vorstellungen des angloschottischen Whig-Philosophen John Locke anhing und den Staat vorrangig als Gesellschaft effizienter weißer, männlicher Eigentümer definierte. Dennoch ging von der revolutionären Rhetorik der nordamerikanischen Revolutionäre eine Dynamik aus, die schließlich zu einer umfassenden Demokratisierung führte. Von N. aus strahlte das revolutionäre Gedankengut nach Frankreich und Iberoamerika aus, wo es infolge der durch die napoleonischen Kriege ausgelösten Erschütterungen zu langwierigen, von 1810 bis 1826 währenden Unabhängigkeitskriegen kam, in denen die liberale Ideologie der US-Amerikaner ebenso rezipiert wurde wie der jakobinische Radikalismus der Französischen Revolution. Jenseits der Revolution in den 13 Festlandskolonien des britischen Empire wird der Beitrag Haitis zur Konstitution des Westens gerne vernachlässigt. In den 1790er Jahren fand dort die einzige erfolgreiche Massenrevolte schwarzer westafrikanischer Sklaven statt, welche die Idee von der Gleichberechtigung aller Rassen umzusetzen suchte. Allerdings scheiterte der haitianische Staat an den Folgen der Grausamkeit, mit der über ein Jahrzehnt gekämpft wurde, an der finanziellen Ausblutungspolitik Frankreichs und an der rassistisch motivierten Nichtanerkennung durch die USA vor 1863. Heute zählt Haiti, auch wegen der ungünstigen geographischen Lage inmitten der karibischen Tropensturmzone, zu den ärmsten Staaten der Region.
Nach den Unabhängigkeitskriegen wurde die Vormachtstellung der USA in N. rasch konsolidiert. Insb. Mexiko, das anfänglich über sehr gute ökonomische und bildungspolitische Ausgangspositionen verfügte, gelang es nicht, ein stabiles politisches System zu errichten. 1862 marschieren nach einem Staatsbankrott französische und britische Truppen dort ein und die Franzosen etablierten den reformfreudigen Habsburger Erzherzog Maximilian als Kaiser von Mexiko. Allerdings wurde er, nachdem die Unionstruppen sich im US-amerikanischen Bürgerkrieg (1861–65) gegen die sklavenhaltende Konföderation durchgesetzt hatten, 1867 mit Hilfe der USA, die N. von europäischen Kolonialmächten seit der Monroe-Doktrin von 1823 (mit Unterstützung der britischen Royal Navy) freihalten wollten, gestürzt und hingerichtet. Mexiko blieb politisch instabil und ökonomisch rückständig. Daran änderte auch die Revolution von 1910 wenig. Das revolutionäre sozialistisch-laizistische Regime sorgte vielmehr für neuerliche Spannungen, die sich im Cristero-Krieg von 1926 bis 1929 in Massakern an der katholischen Landbevölkerung entluden. Erst allmählich kam es zu einer stabileren Regierung der Partei der Institutionalisierten Revolution, die ihr von Korruption und Misswirtschaft gekennzeichnetes Machtmonopol erst in den 1990er Jahren einbüßte. Im beginnenden 21. Jh. wurde Mexiko dann, nach kurzzeitiger wirtschaftlicher Erholung, von der Gewaltkrise um den transnationalen Drogenhandel schwer erschüttert.
Nördlich der USA war Kanada deutlich stabiler und ökonomisch erfolgreicher als Mexiko, allerdings vom strukturellen Gegensatz zwischen Angloamerikanern in Ontario sowie den östlichen Küstenkolonien und den Frankokanadiern in Québec geprägt. Die Angloamerikaner waren zudem überwiegend Gegner der USA, da es sich um loyalistische Flüchtlinge aus den rebellischen 13 Kolonien handelte. Im Krieg von 1812, in dem die USA Britisch-N. angriffen, verteidigten sie sich erfolgreich gegen die Hegemonialansprüche der USA, die aber mit Hilfe der irisch-nationalistischen Fenian Brotherhood bis in die 1860er Jahre wiederholt versuchten, das britische Dominion zu destabilisieren. Nach den Rebellionen von 1837 gelang in Kanada allmählich ein Ausgleich zwischen Engländern und Franzosen, der aber durchweg prekär blieb. 1867 wurde Kanada im British North America Act faktisch zum souveränen Staat, obwohl die kanadische Verfassung erst 1982 von London nach Ontario überführt wurde. Im 20. Jh. entwickelte sich der frankokanadisch-katholische Nationalismus zwischen 1920 und 1960 in einen säkular-liberalen Nationalismus, der auf gesamtstaatlicher Ebene in einen konsequenten Bikulturalismus überführt wurde, aus dem dann die Ideologie des Multikulturalismus erwuchs. Kanada erhebt bis heute den Anspruch, die moralisch führende Macht N.s zu sein, was u. a. mit der nur teilweise korrekten Behauptung begründet wird, humaner mit den indigenen Völkerschaften umgegangen zu sein als die USA. Dies trifft nur insofern zu, als die britische Krone den genozidalen demokratischen Siedlungsimperialismus im Zaum gehalten hat. Gegenwärtig zeigt sich, dass auch eine liberale Regierung in Kanada indigene Interessen immer dann zurückstellt, wenn es, bspw. beim Ölsand, um wirtschaftliche Interessen geht.
Mit dem Ende des Bürgerkriegs 1865 begann im Gilded Age der rasante Aufstieg der USA zur führenden Wirtschafts- und Finanzmacht der Erde. Ab 1895 kam es zum Mächteausgleich mit Großbritannien, der die Phase der special relationship zwischen den beiden angelsächsischen Weltmächten einleitete und das Verhältnis zwischen USA und Kanada deutlich entspannte. Vor diesem Hintergrund und nach den siegreichen Kriegen gegen den kontinentalen Mitbewerber Mexiko 1846–48, der den USA ihren heutigen Südwesten und Kalifornien eintrug, sowie gegen Spanien 1898, der die USA auf den Philippinen, Puerto Rico und Kuba zur Kolonialmacht machte, räumten sich die USA 1904 im Rooseveltkorollar selbst das Hegemonialrecht über den gesamten zentralamerikanischen Raum ein. Bereits 1903 war Panama gewaltsam von Kolumbien abgetrennt worden, um den Panamakanal bauen zu können. In den Jahrzehnten bis 1934 übten die USA ein kostspieliges direktes Protektorat über Panama, Kuba, Nicaragua und die Dominikanische Republik aus. Mit dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg 1917 verschärften sich die Gegensätze zum gleichfalls im Aufstieg befindlichen Deutschen Reich, der 1895 maßgeblich zum Ausgleich mit Großbritannien beigetragen hatte, zur dynamischen ostasiatischen Großmacht Japan und zur bolschewistischen UdSSR, ab 1947 zum Kalten Krieg auswachsend. In beiden Weltkriegen und dem Kalten Krieg ging es den USA einerseits darum, demokratische, westliche Werte zu schützen und zu verbreiten, andererseits aber auch um das Aufbrechen ökonomischer Autarkiesysteme (die Großostasiatische Wohlstandssphäre Japans, das Wirtschaftsgebiet des Deutschen Reiches und seiner Vasallen, das System der Imperial Preferences im britischen Empire, die Machtsphäre der UdSSR). Kapitalismus und Demokratie sowie ein von den USA dominiertes System kollektiver Sicherheit zählten zu den unaufgebbaren Elementen US-amerikanischer Dominanz, die zugleich das Ende des direkten Kolonialismus der europäischen Mächte, allen voran Großbritanniens und Frankreichs propagierte. Während die Übertragung westlich-demokratischer und liberaler Werte in Westdeutschland aufgrund dessen historischer Vorgaben und Traditionen gut gelang, scheiterten seitdem nahezu sämtliche Versuche liberalen nation buildings, etwa in Haiti, Somalia, dem Irak und – nach dem Arabischen Frühling 2011 – in Libyen, Syrien und dem Jemen an widersprüchlichen politischen Zielen, wie z. B. dem Bemühen, in der arabischen Welt Demokratien ohne islamische Parteien zu etablieren, was in Algerien und Ägypten Probleme aufwarf. Überdies haben der Zusammenbruch der UdSSR 1991 und das damit verbundene Ende des Kalten Kriegs zum Verlust eines gemeinsamen Feindbilds und in der Konsequenz zum Verlust innerer Kohäsion in der westlichen Welt, dem Atlantic Rift, geführt, der sich in den Präsidentschaften der Republikaner George Walker Bush (2001–09) und Donald John Trump (seit 2017) deutlich intensiviert hat. Der strategische Kampf gegen den islamistischen Terrorismus von al-Qāʿida und IS hat zwar zu partiell erfolgreichen militärischen Einsätzen im Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen und Mali geführt, aber weder zur Stabilisierung im Mittleren Osten noch zum Zusammenhalt der westlichen „Wertegemeinschaft“ beigetragen, deren Ansehen schon im Kalten Krieg durch den Vietnamkrieg (1964–75) und blutige, unter dem Vorzeichen des Antikommunismus stehenden Putsche in Indonesien (1965) und Chile (1973) mit Hunderttausenden von Opfern gelitten hatte. Ähnliches gilt für das politisch motivierte Nichteingreifen bei Genoziden in Kambodscha in den 1970er und Ruanda und Burundi in den 1990er Jahren.
Innen- und gesellschaftspolitisch haben die USA es immerhin geschafft, das Erbe der Sklaverei mit Hilfe der schwarzen, liberal-universalistischen Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King und anderer, vorwiegend baptistischer schwarzer Pastoren, zu mildern, ohne dass der inhärente Rassismus der US-amerikanischen Gesellschaft gewichen wäre. Demgegenüber ist die Situation der katholischen und jüdischen Minderheiten seit dem 19. Jh. entschieden besser geworden. 2017 waren z. B. sechs der neun obersten Bundesrichter konservative oder liberale Katholiken. Dennoch leidet die US-amerikanische Gesellschaft seit den 1970er Jahren an einem Verlust der Mitte. Beide Parteien, Republikaner wie Demokraten, haben sich an die jeweiligen politischen Ränder bewegt; die kulturelle Identitätspolitik schwarzer Nationalisten und der LGBTI-Bewegung haben dazu beigetragen, die auch von der katholischen Soziallehre) sozialer Sicherungssysteme zu unterminieren. Viele der liberalen Reformen wurden weniger auf der Basis breiter politischer Mehrheiten, sondern durch Gerichtsentscheidungen des United States Supreme Court erreicht, etwa die Aufhebung der Rassensegregation (Brown v Board of Education of Topeka, 1954), die strikte Trennung von Staat und Kirche (Engel v Vitale, 1962), das Recht auf Privatheit (Griswold v Connecticut, 1965), die außerordentlich liberale Abtreibungsregelung (Schwangerschaftsabbruch), die noch über eine Fristenlösung hinausgeht und in vielen Fällen Spätabtreibungen ermöglicht (Roe v Wade, 1973) und die Homosexuellenehe (Obergefell v Hodges, 2015). Diese demokratietheoretisch problematische Vorgehensweise hinterließ im konservativen Lager spürbare Erbitterung. Im frühen 21. Jh. sind die USA ähnlich gespalten, wie in den 1960er Jahren. Gleichzeitig zeichnet sich obendrein ein tiefer demographischer Wandel ab. Die seit den 1960er Jahren anwachsende iberoamerikanische Migration verändert den Charakter des Landes nachhaltig. Absehbar werden die weißen, protestantischen Amerikaner um 2050 in der Minderheit sein. Das Land wird katholischer und hispanischer. Parallel dazu zeichnet sich seit 2005 ein Bedeutungsverlust der über Jahrzehnte dominanten evangelikalen Erweckungsbewegungen im konservativen Protestantismus ab, während immer mehr, gerade jüngere US-Amerikaner sich als konfessionslos bezeichnen, ohne indes notwendig ungläubig zu sein.
Ökonomisch bleiben die USA auch nach der tiefgreifende Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 bis 2012 die weltweit führende Nation. In der NAFTA kooperieren sie mit Kanada und Mexiko, wenngleich sich seit 2017 eine Krise der NAFTA abzeichnet. Zudem sinkt der relative Anteil der USA am Welthandel seit den 1950er Jahren, die freilich eine Ausnahmesituation im Nachgang zum Zweiten Weltkrieg darstellten, stetig. Mit der EU und v. a. der dynamisch wachsenden Volkswirtschaft des kommunistischen China erwachsen Konkurrenten, die in den USA für ökonomische und soziale Abstiegsängste sorgen. Dies schlägt sich in einer gewissen Tendenz zur isolationistischen Abkehr vom imperialen Großmachtstatus und zum ökonomischen Protektionismus in Kreisen der konservativen weißen Mittelklassen nieder, deren Relevanz für die kommenden Jahrzehnte jedoch nicht einzuschätzen ist.
Literatur
W. Gamerith/U. Gerhard: Kulturgeographie der USA, 2017 • R. Schneider-Silwa: USA. Eine wissenschaftliche Länderkunde, 2005 • K. Lenz: Kanada. Eine wissenschaftliche Länderkunde, 1988 • J. H. Paterson: North America, 71984.
Empfohlene Zitierweise
M. Hochgeschwender: Nordamerika, Version 08.06.2022, 09:10 Uhr, in: Staatslexikon8 online, URL: https://www.staatslexikon-online.de/Lexikon/Nordamerika (abgerufen: 23.11.2024)